Samstag, 7. Februar 2009
Schrei und Jubel
Manchmal erweist es sich als nahezu segensreich, wenn beim Schreiben die nach Schreien und Jubeln sich verzehrenden Gefühle weit weg und tief unten in ihrem eigenen Innern verkapselt bleiben. Ich musste an den Zwanzigjährigen denken, der ich mal gewesen war, der gelegentlich den Fehler beging, zu meinen, sich vor der Einsamkeit zu fürchten, der jedoch eher das Arbeiten am Schreibtisch aus unterschiedlichen Befürchtungen heraus scheute. Tägliches Schreiben in thomasmannischer Stimmung, ohne gleich zu einem streberhaften Nachahmungsspießer zu werden, verursacht in der Selbstwahrnehmung eine Art von Ehrbarkeit, als würde man ständig an einer großen, nicht zu beendenden Fuge bauen. Inzwischen verursacht das Überbordgehen der Emotionen, das ich für unverzichtbar bei der Textherstellung hielt, Verdachtsmomente staatsanwaltischer Natur.
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