Noch so ein Wohlstands-Robert-Walser, der seinen Alltag abbildet. Dieses bewusst auf Regionalistische begrenzte, Plot ferne, nahezu vollkommen erkenntnisfreie Schreiben eröffnet für den Lesenden auf der leicht erschließbaren Metaebene ja auch die Perspektive, eines Tages sein Glück und seine Ruhe im Notieren zu finden – wogegen nichts oder ganz viel zu sagen ist. Vom Druck eines schwer von einer Scheidung angeschlagenen Mannes erzählt Kurzeck. Der Ich-Erzähler schreibt unlesbare Bücher, verdient entsprechend wenig mit seinen Publikationen, kommt bei Freunden unter, weswegen das Buch auch „Als Gast“ heißt. Auf ambivalente Art interessant ist diese Art Literatur, weil der beschreibende Denkvorgang, den man der aus Innen- wie Außen-Beobachtungen bestehenden Prosa entnehmen kann, letztendlich redundant ist – oder aus Reduktionen besteht. Tatsächlich ist das ein groß angelegter Privatkosmos, ein Ich-Herbarium.
Samstag, 7. Februar 2009
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